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JÜDISCHES LEBEN IN BAYREUTH

Festjahr 2021 | 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

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Beiträge in englischer Sprache

  • 22.04.2021: "German Jewish Sacred Musical Intersections"
    Referent: Prof. Dr. Edwin Seroussi (HUJI, Israel), Leiter Jewish Music Research Centre Department of Musicology, he Hebrew University of Jerusalem, Israel
     
    Dieses Projekt hat zum Ziel, die deutsch-jüdische (aschkenasische) liturgische Musik vom frühen 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg zu lokalisieren, abzubilden, zu analysieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie in ihrem breiten europäischen kulturellen Kontext zu interpretieren. Die Synagogen werden dabei nicht nur als rituelle Räume betrachtet, sondern auch als Orte der durch Musik vermittelten öffentlichen Darstellung neuer, sich wandelnder ästhetischer Ideale und interkultureller Schnittstellen zwischen Juden und der umgebenden Gesellschaft. Gleichzeitig kommen hier regionale Unterschiede und Besonderheiten der Gemeinde zum Ausdruck. 
    ​Anmeldung unter: https://www.alicepinheirowalla.com/jewphil.html
  • 01.07.2021, 18:00 Uhr: „Jewish women and the salon (in particular Rahel Varnhagen and also Dorothea Schlegel and other more hidden figures)“

    Die philosophische Welt zu Beginn des 19. Jahrhunderts profitierte sicherlich von den Beiträgen weiblicher Intellektueller. Aber es war schwierig für sie, als eigenständige Denker akzeptiert zu werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass den Frauen selbst der genaue Umriss einer solchen Rolle unklar war. Die wohl wichtigste – und erfolgreichste – Strategie dieser Art war die Etablierung des Salons als intellektueller Treffpunkt. Sie etablierte einen sozialen Raum, der es Frauen ermöglichte, eine Fülle neuer Rollen zu erfüllen und alte zu reformieren: als Zentrum, als Bezugsperson, als Erzieherin, als Moderatorin und nicht zuletzt als „Discussant“, als intellektuell Gleichberechtigte, als „gebildete Person“ und nicht als Frau.

    Damit wurde der Salon zu einer wichtigen Bühne für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, die es Frauen ermöglichte, ihre neuen Rollen sichtbar zu machen. Diese neuen Rollen brachten jedoch neue Einschränkungen mit sich. In ihrem Vortrag konzentriert sich Professorin Pollock auf die jüdischen Salonières Rahel Varnhagen und Henriette Herz, die zufällig auch ein ohnehin komplexes Thema komplizieren: Beide sind nicht nur wegen ihres Geschlechts, sondern auch wegen ihrer Religion ‚Andere‘. Umso dringlicher wird die Frage der Neuerfindung und Wiederherstellung des Selbst, um auch von den Akteuren selbst gesehen und verstanden zu werden. Anne Pollock wird untersuchen, wie ihre Rollen von den Salonbesuchern wahrgenommen wurden und wie sich ihr Selbstverständnis durch den Beruf verändert hat.

    Anmeldung erforderlich unter: https://www.alicepinheirowalla.com/jewphil.html

    Referentin: Prof. Dr. Anne Pollock, Universität Halle, Deutschland

Verantwortlich für die Redaktion: Angela Danner

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